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Robert Bosch: Ein Techniker und Unternehmer mit sozialem Engagement

1861 in Albeck bei Ulm geboren besuchte Robert Bosch dort zunächst die Dorfschule, nach dem Umzug nach Ulm die dortige Realschule.

Mit 15 Jahren begann er in Ulm bei einem „Mechanicus und Opticus" seine Lehrzeit, von der er später sagte, „eigentlich sei man dort verbummelt". Der Meister, ohne Autorität bei den Lehrlingen, verstand offensichtlich nichts von moderner Technik und ging lieber zum Frühschoppen.

1879 hatte Robert Bosch ausgelernt. Nach Tätigkeiten in einigen feinmechanischen Betrieben erwarb er sich kaufmännische Kenntnisse in der Installations-Handlung seines Bruders Karl in Köln. Bei Schuckert in Nürnberg interessierten ihn besonders die neuen elektrischen Geräte und Maschinen. 1883 war er Gasthörer an dem neu geschaffenen Lehrstuhl für Elektrotechnik der TH Stuttgart und galt als „überaus fleißig und gewissenhaft, tüchtig und zuverlässig".

An der TH hatte Bosch auch Englisch gelernt und wagte im Frühjahr 1884 einen Abstecher in die USA. Hier arbeitete er bei der Edison-Gesellschaft und kehrte nach einer halbjährigen Tätigkeit bei Siemens Brothers in England 1885 in die Heimat zurück.

1886 gründete Robert Bosch im Alter von 25 Jahren seine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik" in Stuttgart.

Als Schlüsselinnovation sah er den Automobilbau. Durch die Herstellung von Zündanlagen für Motoren und weiteren Zubehörs für Kraftfahrzeuge sowie mit einem großen Installations- und Werkzeugbaubetrieb wuchs seine Firma zu einem großen Industrieunternehmen, dem später noch weitere Produktionsbereiche, z.B. für Haushaltsgeräte und Rundfunktechnik, folgten. 1912 beschäftigte Bosch bereits 4500 Mitarbeiter; zum Unternehmen gehörten acht Verkaufshäuser in Deutschland, fünf ausländische Filialen und Auslandsvertretungen in 25 Ländern.

Da er „durch diesen Krieg keinen Pfennig reicher werden" wollte, stellte Bosch die Gewinne seines Unternehmens aus dem 1. Weltkrieg sozialen Zwecken zur Verfügung. Er stiftete 20 Millionen Mark für Sozialfürsorge, Krankenhäuser, Siedlungsvereine, Kriegswaisen und für den Bau des Neckarkanals. Ein Schwerpunkt seiner Stiftungstätigkeit lag in den Bereichen Bildung und Erziehung.

Als weiteren Kern seines gesellschaftlichen und sozialen Engagements verstand Bosch die betriebliche Sozialpolitik: Urlaubsregelungen, 8-Stunden-Tag, Altersversorgung, Arbeitsplätze für Schwerbehinderte. Die Lehrwerkstatt, die er 1913 errichtete, und die Fragen der Berufspädagogik haben Robert Bosch von da an immer stark beschäftigt - wohl auch aufgrund seiner eigenen Erfahrungen. Seine Grundhaltung war, „dass Beruf und Lebenspraxis ein kundigerer Erzieher als bloße Theorie ist". Die Ausbildung von Lehrlingen betrachtete er als eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit.

Dem Nationalsozialismus stand Bosch ablehnend gegenüber. Bei einem Treffen mit Hitler im Herbst 1933 warb er ergebnislos für Frieden und Völkerverständigung. Er konnte zahlreiche Juden dem Zugriff der Gestapo entziehen, indem er sie in sein Unternehmen holte. Jüdische Organisationen erhielten erhebliche Geldbeiträge, um Juden die Emigration zu ermöglichen.

Die Zerstörung seiner Betriebe, das Ende der Diktatur und den Wiederaufbau seines Unternehmens hat Robert Bosch nicht mehr erlebt - er starb 1942.

 

Quelle: T. Heuss, Robert Bosch, Leben und Leistung, Heyne Verlag 1981


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